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Herren 1: TSV Wieblingen - TGE 23:24 (11:10)

Nicht erhoffter Big-Point für die TGE 

Auswärtsspiele in Wieblingen waren in der Vergangenheit für die TGE eher in die Kategorie „Augen zu und durch“ gefallen. Eine Geisterkulisse vor Ort und ein Liveauftritt in der weltweiten Streamingwelt eines bekannten Sozialen Mediums reichen aber scheinbar aus, um die TGE zu beflügeln – sogar ohne Harz an den Händen zu haben. 

Zunächst mussten die Eggensteiner sich jedoch an die ungewohnten klimatischen Bedingungen im Sportzentrum West gewöhnen, da die Raumtemperatur vierzehn Schneehühner vermutlich glücklicher gemacht hätte als vierzehn aktive Handballer. Dementsprechend wurde das alte Motto „Wer nicht kämpft verliert“ einfach in „wer nicht kämpft erfriert“ umgewandelt. So fand die von Beginn an hellwach auftretende TGE auch gut in die Partie und lag in den ersten Minuten kontinuierlich in Führung. Gestützt auf eine an diesem Tag stabile Abwehr und einen gut aufgelegten Fabian Bolz im Tor dahinter blieb die TGE immer in Schlagdistanz zu den Gastgebern und fand trotz des ungewohnten Spielgeräts viele gute Lösungen im eigenen Angriffsspiel. Lediglich mehrere vergebene Siebenmeter und verworfene „Freie“ verhinderten eine Eggensteiner Führung zur Pause. Da es der TGE damit im dritten Anlauf gelungen war, in Wieblingen nicht bereits zur Pause vorentscheidend zurückzuliegen, wuchs bereits in der Kabine der Glaube an einen Punktgewinn an diesem Tage. 

Die Begegnung blieb auch im zweiten Durchgang ausgeglichen und es gelang keiner der beiden Mannschaften sich mit mehr als einem Tor abzusetzen. In der entscheidenden Phase behielt die TGE dann die Nerven, besaß das in der Vorwoche noch vermisste Quäntchen Glück und profitierte final auch von einem Wechselfehler auf Wieblinger Seite. Die daraus resultierenden Räume bzw. Chancen nutzte die TGE eiskalt aus und lag ab der 55. Minuten immer wieder in Führung. Mit dem Anbrechen der letzten Spielminute brachte die TGE den Ball ein letztes Mal zu ihrem Kreisläufer Till Eißler, welcher zum wiederholten Male nur durch ein Foul zu stoppen war. Da Gerrit Kirsch im Anschluss auch seinen sechsten Versuch aus sieben Metern nervenstark im Tor unterbrachte bog die TGE auf die Siegerstraße ein. Der letzte Wurf der Begegnung gehörte jedoch noch einmal den Gastgebern. Da Fabian Bolz diesen jedoch mit seinem gesamten Körpergewicht auf der Torlinie fixierte, brachte die TGE den Sieg über die Zeit und feierte am Ende einen nicht unverdienten Auswärtssieg in Wieblingen. Die für die TGE in den letzten Jahren eher unangenehme Pflicht der Pressekonferenz fiel in diesem Jahr ebenfalls der Corona-Pandemie zum Opfer. Daher sammelte die TGE keine weiteren Erfahrungen auf diesem offiziellen Terrain. Die stattdessen mitgenommenen beiden Punkte dürften der TGE jedoch allemal lieber gewesen sein. 

Es spielten: Fabian Bolz, Daniel Strack (Tor); Till Eissler (2), Yannick Mehret, Gerrit Kirsch (8/6), Eric Edelmann, Louis Hohler (6), Daniel Barth (5/2), Jacob Hesselschwerdt (1), Sam Schindler (1), Paul Dannenmaier (1), Benedikt Köhler, Freddy Paries /JH