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Verbandsliga Herren: TSV Rintheim - TGE 28:28 (11:12)

Ornithologischer Störfall im Rintheimer Zentrum für Luft- und Raumfahrt 

Das Krähen mitunter auch der Wucht von Raketen standhalten können, bewies das Lokalderby am vergangenen Samstagabend, als die TGE als erstes Team der Saison einen Punkt aus Rintheim entführen konnte. 

Die TGE startete mit ausgedünntem Kader in das Aufeinandertreffen mit einem der Spitzenteams der Liga, was jedoch auf die Flugfähigkeit der „Crows“ an diesem Tag keinen Einfluss haben sollte. So war bereits in den ersten Minuten der Begegnung zu spüren, dass die aufmüpfigen Krähen für die ein oder andere Fehlzündung der Rintheimer Raketentriebwerke sorgen würden. Dementsprechend gut fand die TGE auch ins Spiel hinein. Die offensiv ausgerichtete Deckung der „Crows“ provozierte den ein oder anderen Vogelschlag am Rintheimer Fluggerät und sorgte damit dafür, dass des stets gut gelaunten Nachbarn aus dem Karlsruher Stadtteil bereits früh der Spaß am Spiel abhanden zu kommen schien. 

Leider gelang es der TGE an diesem Abend nicht, die dadurch entstehenden Chancen nur halbwegs konsequent auszunutzen. Sonst wäre die Begegnung unter Umständen bereits zum Seitenwechsel klar zu Gunsten der grüngekleideten „Crows“ gekippt gewesen. 

So ging es mit einer knappen Führung in die Katakomben und damit auch in den zweiten Durchgang. Hier entwickelte sich von Beginn an eine völlig offene Partie, in der es keiner der beiden Mannschaften gelang, sich vorentscheidend vom Kontrahenten abzusetzen. Getragen wurde die TGE in dieser Phase vor allen Dingen von der großgewachsenen „Krähe“ Sam Schindler, der ein ums andere Mal zu unaufhaltbaren Kunstflügen durch die Rintheimer Abwehr ansetzte und einige sehenswerte Torerfolge erzielen konnte. 

Bis in die Schlussminuten hinein blieb die Partie nun auf des Messers Schneide und erinnerte in ihrer Dramaturgie immer mehr an den Alfred Hitchcock-Schocker „Die Vögel“ aus dem Jahr 1963. Als die Hausherren 59 Sekunden vor Abpfiff noch einmal in Führung gehen konnten, deutete viel auf den Sieg des großen Favoriten hin. 

Doch in der letzten Minute zeigten die „Crows“ endlich einmal auf, warum Krähen weltweit zu den intelligentesten Vögeln gezählt werden. So gelang es ein letztes Mal die Rintheimer Raketen fehlzuleiten und selbst zum finalen Sturzflug in Richtung des Rintheimer Tores anzusetzen. Hier war es erneut Sam Schindler, dessen Flugbahn jedoch unsanft beim Torwurf gestoppt wurde. Die Unparteiischen setzten jedoch ein berechtigtes Statement für den Vogelschutz in der heutigen Zeit und verhängten einen finalen Strafwurf gegen die Hausherren. 

Diesen verwandelte Daniel Barth mit der Attitüde eines Eisvogels und sorgte so dafür, dass das ungleiche Aufeinandertreffen zweier verschiedener Wissenschaftsformen mit einem leistungsgerechten Unentschieden endete. 

So verbuchte die TGE einen nicht eingeplanten Bonuspunkt und startet nun in die Vorbereitung auf das nächste Derby gegen die HSG Walzbachtal. 

 

Es spielten: Fabian Bolz, Matthias Stumm (Tor); Maximilian Dürr (5), Ole Kling (4), Johannes Köhler, Luis Hernandez, Jacob Hesselschwerdt, Paul Dannenmaier (2), Felix Weber, Daniel Troltsch (2), Daniel Barth (6/3), Sam Schindler (9/2), Lasse Zeh